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Digitale Werbefläche in urbaner Umgebung, die "Digital Signage" anzeigt.

Digital Signage & KI – Was hinter den smarten Displays steckt

Patricia Goeft

Thu May 22 2025

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Inhaltsverzeichnis

Digitale Displays, die nicht nur informieren, sondern faszinieren – das ist Digital Signage. Und wer heute noch glaubt, es gehe dabei nur um "elektronische Plakatwerbung", hat die eigentliche Revolution verpasst.

Ich war für ein Wochenende in Barcelona. Beim Schlendern durch die Altstadt fielen mir überall Bildschirme auf – in der Metro mit Live-Infos, in Boutiquen mit wechselnden Angeboten, am Strand mit Wetterwarnungen. Alles wirkte wie aus einem Guss, aktuell und hilfreich – fast wie ein Gespräch mit der Stadt selbst.

Seitdem frage ich mich: Warum sind eigentlich nicht alle Infos so smart organisiert? Willkommen in der Welt des Digital Signage.

Was ist Digital Signage?

Digital Signage (deutsch: digitale Beschilderung) bezeichnet den gezielten Einsatz digitaler Bildschirme zur Anzeige von Informationen, Werbung oder interaktiven Inhalten. Diese Technologie ist aus modernen Innenstädten, Einkaufszentren, Bahnhöfen und Restaurants aber auch Bildungseinrichtungen und Büros nicht mehr wegzudenken. Ziel von Digital Signage ist es, Inhalte visuell ansprechend darzustellen und oft in Echtzeit zu kommunizieren.

Im Gegensatz zu klassischen Printmedien lassen sich Inhalte dynamisch, standortunabhängig und zielgruppenspezifisch steuern. Das erhöht nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch die Relevanz der Botschaften.

Entstehung und Entwicklung von Digital Signage

Die Geschichte von Digital Signage begann bereits in den 1970er-Jahren mit ersten elektronischen Anzeigen in Flughäfen. Durch technische Fortschritte – insbesondere im Bereich Internet, Displays und Content-Management – entwickelte sich Digital Signage in den 2000er-Jahren zu einem skalierbaren Werbe-Werkzeug für Unternehmen.

Heute ist es Teil der sogenannten Phygital Experience: der Verschmelzung von physischer und digitaler Welt, insbesondere im Handel, im öffentlichen Raum und im Bereich Eventmarketing.

Wie funktioniert Digital Signage? Technik & Voraussetzungen

Ein funktionierendes Digital-Signage-System besteht aus drei zentralen Komponenten:

  • Hardware: Displays (LED/LCD), Media Player, Sensoren, ggf. Kameras
  • Software: Ein Content Management System für die Digitalen Bildschirme (kurz: CMS) zur Inhaltsplanung, -steuerung und -verteilung
  • Netzwerk: Stabile Internetverbindung zur Echtzeitübertragung und zentralen Steuerung

Zusätzliche Module wie Touch-Funktionalität, KI-gesteuerte Gesichtserkennung oder Wetterdatenintegration erweitern die Anwendungsmöglichkeiten erheblich.

Anwendungsbereiche für Digital Signage in der Praxis

Digitale Signage kommt in zahlreichen Branchen zum Einsatz:

  • Einzelhandel: Digitale Schaufenster, Produktinformationen, Kundenstopper und interaktive Touchpoints
  • Eventmarketing: Digitale Wegweiser, Programmübersichten, Sponsorenpräsentationen, interaktive Feedback-Terminals
  • Gastronomie: Digitale Speisekarten, Aktionshinweise, Bestellterminals
  • Gesundheitswesen: Patientenaufrufsysteme, Wartezeitenanzeige, Aufklärungsvideos
  • Bildungseinrichtungen: Raumbelegung, Eventhinweise, Sicherheitsinformationen
  • Unternehmen & Büros: Empfangsanzeigen, Besucherleitsysteme, interne Kommunikation in Echtzeit
  • Transport & Logistik: Echtzeitfahrpläne, Sicherheits- und Leitsysteme

Beispiel Einzelhandel: In einer Parfümeriekette werden interaktive Displays mit Augmented Reality (AR) eingesetzt, die je nach Alter, Geschlecht und Tageszeit passende Duftempfehlungen anzeigen. Kunden können über Touch-Displays Produktbewertungen abrufen oder direkt einen Dufttester aktivieren. Laut einer Shopify-Analyse führt der Einsatz solcher Technologien zu einer 22 % Steigerung der operativen Effizienz und einer 20 % schnelleren Implementierung im Vergleich zu klassischen Produktpräsentationen. Diese Verbesserungen wirken sich nicht nur positiv auf die Verweildauer der Kunden aus, sondern fördern auch den Absatz durch eine personalisierte, digitale Produkterfahrung.

Beispiel Gastronomie: In einer Burgerkette ersetzen grosse Digitaldisplays die klassischen Menükarten. Sie zeigen wechselnde Mittagsangebote, saisonale Specials und bieten eine Integration mit dem Bestellsystem via QR-Code. Laut einer Studie von Techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom steigern solche digitalen Lösungen die durchschnittliche Bonhöhe um bis zu 15 % durch verbesserte Bestellprozesse und höhere Kundenzufriedenheit.

Vorteile von Digital Signage

Warum ist Digital Signage so wirkungsvoll?

Diese Vorteile bietet Digital Signage.
  • Aktualität: Inhalte lassen sich innerhalb weniger Minuten anpassen.
  • Relevanz: Displays können je nach Tageszeit, Standort oder Publikum gezielt unterschiedliche Inhalte zeigen.
  • Kosteneffizienz: Langfristig sparen Unternehmen Kosten für Druck, Versand und manuelle Updates.
  • Visuelle Wirkung: Bewegte Bilder und Animationen erzeugen deutlich mehr Aufmerksamkeit als statische Plakate.
  • Messbarkeit: Interaktionen mit den digitalen Beschilderungen können mittels Kennzahlen ausgewertet werden und liefern so wertvolle Daten zur Optimierung der Inhalte.
  • Skalierbarkeit: Egal ob kleines Café oder internationale Hotelkette – Digital Signage lässt sich vom Einzelsystem bis hin zur globalen Multi-Site-Lösung einsetzen.

Anleitung: Ihre Digital Signage Strategie in 5 Schritten

Eine erfolgreiche Digital Signage Strategie folgt einem klaren Fahrplan. So gehst du vor:

    1. Ziele definieren

    Was möchten Sie erreichen? (z.B. Markenbekanntheit steigern, Verkäufe erhöhen, Kundenservice verbessern)

    1. Zielgruppen analysieren

    Wer soll angesprochen werden? (Alter, Interessen, Tageszeiten)

    1. Content-Strategie entwickeln

    Welche Inhalte passen zur Zielgruppe und zum Standort? (Videos, Slideshows, Live-Daten, Interaktive Inhalte)

    1. Technische Infrastruktur aufbauen

    Auswahl geeigneter Hardware (Displays, Mediaplayer) und Software (Content Management System)

    1. Erfolg messen und kontinuierlich optimieren

    KPIs definieren (z.B. Kundenfrequenz, Interaktionsraten, Verkaufszahlen)

    Inhalte regelmässig aktualisieren und basierend auf Auswertungen anpassen.


Die Schritt für Schritt Anleitung zu deiner Digital Signage Strategie.

Mit diesen klaren Schritten setzt du dein Digital Signage Projekt gezielt und wirkungsvoll um – und holst das Maximum aus deiner Investition heraus.

Marketingziele mit Digital Signage

Ein effektives Digital-Signage-Konzept verfolgt konkrete Ziele:

Ziele die durch Digital Signage erreicht werden sollen.

Damit deine Digital Signage Strategie wirklich einschlägt, braucht es mehr als nur gute Inhalte. Es geht darum, die richtigen Botschaften zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu platzieren – mit einem klaren Plan, der visuelles Design, Content-Strategie und Standortauswahl perfekt aufeinander abstimmt. Schweizer Unternehmen wie echion Communication (Schweiz) AG oder Mysignage GmbH bieten strategische Beratungen und Umsetzungslösungen.

Künstliche Intelligenz & Innovationen im Bereich Digital Signage

KI verändert Digital Signage grundlegend. Systeme erkennen Zielgruppenmerkmale, analysieren Nutzerverhalten in Echtzeit und optimieren Inhalte automatisch.

Die folgenden Beispiele zeigen die Möglichkeiten der KI-Systeme im Bereich Digital Signage:

  1. Wetterbasierte Anpassungen: Erkennt das System über eine Wetter-API, dass es regnet, wechselt der Bildschirm automatisch von Sonnenbrillen- zu Regenschirmwerbung. So werden spontane Kaufimpulse besser angesprochen.
  2. Stosszeiten-gesteuerte Promotions: In Einkaufszentren oder Supermärkten aktiviert die KI gezielt Sonderangebote oder Schnellkassenhinweise, wenn Besucherfrequenzen besonders hoch sind. Das erhöht sowohl den Umsatz als auch die Effizienz der Kundenlenkung.
  3. Emotionserkennung für zielgenauere Inhalte: Mittels Kamera- oder Sensorsystemen wird die Grundstimmung der Menschen erfasst (z. B. entspannt, gestresst, interessiert). Basierend darauf zeigt das Display etwa beruhigende Inhalte bei Stress oder humorvolle Werbebotschaften bei guter Laune, um die emotionale Verbindung zur Marke zu stärken.
  4. Augmented (AR) und Virtual Reality (VR): Diese erweitern die Möglichkeiten, Kunden in immersive Markenerlebnisse einzubinden.

Zukunftsorientierte Innovationen umfassen Sprachsteuerung, Omnichannel-Anbindung und adaptive Interaktion. Zudem ermöglichen KI-gestützte Systeme eine deutlich dynamischere Content-Steuerung, die sich in Echtzeit an Zielgruppen und Umweltbedingungen anpasst. Auch nachhaltige Display-Lösungen, die den Energieverbrauch senken und Recyclingmaterialien integrieren, werden immer häufiger eingesetzt.

Die Kombination aus Digital Signage und Künstlicher Intelligenz definiert die Zukunft personalisierter Kommunikation.

Risiken und Herausforderungen von Digital Signage

Obwohl Digital Signage zahlreiche Vorteile bietet, gibt es natürlich auch Risiken.

Ein zentrales Thema dabei ist der Datenschutz; insbesondere, wenn Kameras oder Sensoren personenbezogene Daten erfassen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Systeme DSGVO-konform betrieben und Betroffene transparent informiert werden.

Auch Cyberangriffe können ein Risiko darstellen: Ungesicherte Netzwerke und Content-Management-Systeme sind potenzielle Einfallstore für Hacker, die Inhalte manipulieren oder Daten abgreifen könnten. Quelle

Darüber hinaus sind Betriebskosten nicht zu unterschätzen. Neben der Anschaffung von Hardware und Software fallen laufende Kosten für Wartung, Updates und Energieverbrauch an – insbesondere bei grossflächigen Installationen.

Zudem erfordert die Integration von Digital Signage in bestehende IT-Strukturen fundiertes technisches Know-how, um technische Komplexität und Ausfallzeiten zu minimieren.

Marktführer & Anbieter im Bereich Digital Signage

Samsung ist seit Jahren weltweiter Marktführer im Bereich Digital Signage mit einem Marktanteil von 28%.

Samsung dominiert den globalen Digital Signage Markt durch hochentwickelte Displays, eine eigene CMS-Software und ein starkes globales Partnernetzwerk.

Moderne LED- und LCD-Displays von Samsung bieten brillante Bildqualität und sind für den 24/7-Einsatz ausgelegt. Mit MagicINFO hat Samsung ein eigenes CMS entwickelt, das Inhalte zentral steuert und in Echtzeit aktualisiert. Ein starkes globales Partnernetzwerk sorgt für schnellen Support und stärkt die Kundenbindung.

Diese konsequente Kombination aus Innovation, Qualität und Service macht Samsung zur Nummer 1 im Digital Signage Markt.

Anbieter in der Schweiz

  1. Screenimage AG: Spezialisiert auf die Bereiche Retail, Tourismus, Transport, Corporate Communication
  2. Friendlyway Schweiz als Teil der internationalen Friendlyway-Gruppe: Spezialisiert auf die Bereiche Interaktive Kiosksysteme, Besucher- und Wegeleitsysteme
  3. i-tech24 GmbH: Spezialisiert auf Digital Signage Lösungen für Industrie, Retail und Gesundheitswesen

Ein Vergleich von Anbietern lohnt sich hinsichtlich Supports, CMS-Funktionalität, Hardware-Qualität und Branchenfokus.

Für wen lohnt sich Digital Signage?

Überall dort, wo Informationen gezielt, aktuell und aufmerksamkeitsstark vermittelt werden sollen – ob im Einzelhandel, der Gastronomie oder in Bildungseinrichtungen – ist Digital Signage ein echter Gamechanger. Mit KI und Sensorik wird es zum kraftvollen Werkzeug, das Botschaften punktgenau platziert und ins Blickfeld deiner Zielgruppe bringt.

Bereit, deine Kommunikation auf das nächste Level zu heben? Nutze unsere Schritt für Schritt Anleitung für deine individuelle Digital Signage Strategie!

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