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Roboterarm und Mensch spielen Schach – Symbolbild für Zusammenarbeit zwischen Mensch und RPA-Software bei der Prozessautomatisierung

Was ist Robotic Process Automation (RPA)?

Justus Schuster

Thu Apr 24 2025

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Inhaltsverzeichnis

  • Was ist Robotic Process Automation (RPA)?
  • Funktionsweise von RPA
  • Vorteile von RPA
  • Herausforderungen bei der Implementierung
  • Zukunft von RPA
  • Fazit

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt grundlegend. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, wiederkehrende und zeitaufwendige Prozesse effizienter zu gestalten. Eine zentrale Technologie in diesem Bereich ist Robotic Process Automation (RPA). Sie ermöglicht es, manuelle Aufgaben durch Software-Roboter zu automatisieren, wodurch Zeit eingespart und Fehler reduziert werden.

Dieser Artikel erläutert die Funktionsweise von RPA, ihre Vorteile und Herausforderungen sowie die zukünftige Entwicklung dieser Technologie.


Was ist Robotic Process Automation (RPA)?

RPA ist eine Technologie, die regelbasierte, wiederholbare Geschäftsprozesse automatisiert. Software-Roboter übernehmen Aufgaben, die zuvor von Menschen ausgeführt wurden, wie Dateneingaben, Dokumentenverarbeitung oder Transaktionen in IT-Systemen.

Der Vorteil: RPA funktioniert direkt auf bestehenden Benutzeroberflächen, sodass keine tiefgreifenden Änderungen an der IT-Infrastruktur erforderlich sind.


Funktionsweise von RPA

RPA nutzt verschiedene Techniken, um Prozesse zu automatisieren:

  • Oberflächenautomatisierung: Bots erkennen und steuern Elemente auf dem Bildschirm wie Textfelder oder Buttons.
  • Regelbasiertes Entscheiden: Bots führen Prozesse anhand festgelegter Regeln aus.
  • Datenintegration: RPA kann Informationen aus verschiedenen Anwendungen abrufen und weiterverarbeiten.

Wie RPA die Benutzeroberfläche analysiert und navigiert

RPA-Bots interagieren mit Software ähnlich wie ein Mensch:

  • Optische Texterkennung (OCR): Sie extrahieren Text aus Dokumenten und Bildern.
  • Objekterkennung: Sie identifizieren und nutzen Steuerelemente von Anwendungen.
  • Koordinatenbasierte Navigation: Falls nötig, simulieren sie Mausbewegungen und Tastatureingaben.
Schaubild zeigt den Ablauf eines RPA-Prozesses: Trigger, Inhaltsextraktion per OCR und anschliessende Verarbeitung

Kommunikation mit APIs

Eine API (Application Programming Interface) ist eine Schnittstelle, die es verschiedenen Systemen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren. Falls der Entwickler APIs anbietet, kann RPA diese nutzen, um Daten abzurufen, zu aktualisieren und Anwendungen zu verbinden. Dadurch wird die Automatisierung schneller, stabiler und weniger fehleranfällig als über die Benutzeroberfläche.

Beispiele für RPA Anwendung in der Praxis

  • Rechnungsbearbeitung: Bots extrahieren Rechnungsdaten, prüfen sie und übermitteln sie ans ERP-System.
  • Datenmigration: Informationen werden automatisiert zwischen Altsystemen und modernen Anwendungen übertragen.
  • Kundensupport: RPA-Bots beantworten Standardanfragen und leiten komplexe Fälle an Mitarbeiter weiter.

Vorteile von RPA

RPA-Systeme steigern die Effizienz, indem sie Prozesse rund um die Uhr automatisiert ausführen und dadurch Zeit sparen. Sie reduzieren Fehler, da sie menschliche Eingabefehler vermeiden, und senken Betriebskosten, weil weniger bis keine manuelle Arbeit erforderlich ist. Zudem lassen sie sich flexibel skalieren und entlasten Mitarbeiter, indem sie repetitive Aufgaben übernehmen, sodass diese sich auf wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren können. Dadurch ist die Amortisation von RPA-Systemen kurz, meist zahlen sich die Investitionen innerhalb weniger Monate aus.


Herausforderungen bei der Implementierung

Trotz der Vorteile gibt es Herausforderungen:

  • Nicht alles eignet sich für RPA. Hohe Variabilität oder unstrukturierte Daten können problematisch sein.
  • Technische Komplexität. Eine sorgfältige Prozessanalyse und Planung sind erforderlich.
  • Akzeptanz im Unternehmen. Mitarbeiter müssen geschult und in den Veränderungsprozess einbezogen werden.
  • Sicherheitsaspekte. Da RPA oft mit sensiblen Daten arbeitet, sind Datenschutzmassnahmen essenziell.
  • Hohe Anfangsinvestitionen. Die Implementierung von RPA bringen hohe investitionskosten für Software, Infrastruktur und Schulung mit sich.

Zukunft von RPA

RPA wird zunehmend mit Künstlicher Intelligenz (KI) kombiniert, dadurch können Bots unstrukturierte Daten verarbeiten, Entscheidungen treffen und sich an neue Bedingungen anpassen. Diese hybride Form ermöglicht es:

Unstrukturierte Daten zu verarbeiten, z. B. E-Mails, Scans, Freitext

Prognosen zu erstellen, etwa mit Machine Learning-Modellen

Sprachverarbeitung (NLP) für Chatbots und Voicebots einzusetzen

Adaptive Workflows zu gestalten, die sich flexibel an neue Bedingungen anpassen

Zudem werden Cloud-basierte RPA-Plattformen immer relevanter. Sie ermöglichen schnellere Skalierung, flexible Integration und niedrigere Betriebskosten.


Fazit

Robotic Process Automation ist weit mehr als ein Trend – sie ist ein strategisches Werkzeug zur digitalen Transformation. Unternehmen, die RPA gezielt einsetzen, profitieren von höherer Prozessqualität, geringeren Kosten und einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit. Die Verbindung mit KI-Technologien wird RPA noch leistungsfähiger machen und neue Automatisierungsmöglichkeiten eröffnen. Wer frühzeitig in RPA investiert, schafft eine solide Grundlage für eine zukunftsfähige Prozessautomatisierung.

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